„Rudelfick statt Physik“
Am 15. November 2014 fand auf dem Dresdner Theaterplatz eine angemeldete Kundgebung des Vereins „Besorgte Eltern“statt – der Verein ist obskur und letztlich nicht der Rede wert. Er versucht, die berechtigte Kritik an den rot-grünen Bildungsplänen für den Sexualkundeunterricht in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen für sich zu nutzen. Nicht obskur, sondern erschreckend war die Gegendemonstration, denn zu dieser hatten u.a. SPD, Grüne, Linke, aber auch die FDP aufgerufen. Und auf dieser fanden sich dann Transparente wie „Rudelfick statt Physik“, „Muschi, Pimmel, Regenbogen – so wird ein Kind erzogen“ oder „Sperma im Haar statt Kuchenbasar“.
Man kann diese Entgleisungen nicht damit entschuldigen, dass „Besorgte Eltern“ ein fragwürdiger Verein und der Hauptredner Jürgen Elsässer, ein Linker übrigens, ein Irrlicht ist. Denn in Stuttgart und Hannover demonstrierten seriöse Verbände gegen die rot-grünen Phantasien für den Sexualunterricht unter dem Titel „Demo für alle“ – und wie in Dresden unterstützen SPD, Linke, Grüne und FDP die Gegendemonstrationen. Auch dort las man Sprüche wie „Hätt´ Maria abgetrieben, wärt Ihr uns erspart geblieben“ oder, ganz zünftig, „Fickt Euch doch alle!“
Konkreten Anlass für echte besorgte Eltern gibt es genug. Die Sexualpädagogik läuft völlig aus dem Ruder. In Nordrhein-Westfalen etwa können Jungen in der 8. Klasse – also mit 14 – den „Kondomführerschein“ machen. Dazu gibt es ein Paket mit Silikon-Penis, Augenbinde, Stiften, Übungs- und Prüfungsbögen, Lösungsbogen und Kondomen. In dem deutschlandweit verbreiteten Lehrbuch „Sexualpädagogik der Vielfalt“ wird 12jährigen die Frage gestellt, wo der „Penis sonst noch stecken“ könnte. Die Kinder sollen einen „neuen Puff für alle“ planen, „laut stöhnen“ und über Gruppensex reden.
Hier geht es nicht um Sexualaufklärung, sondern um Kindesmissbrauch. Die Protagonisten dieser „Pädagogik“ sind die selben, die in den 1980ern den Sex mit Kindern legalisieren lassen wollten. Neu ist, dass diejenigen, die dem entgegen treten, in die rechte Ecke gestellt werden. So heißt es auf der Homepage des „Bündnis Vielfalt statt Einfalt“ in Hannover: „Wir sind begeistert wieviel Menschen … der ‚Demo für Alle‘ gezeigt haben, was sie von ihrer erz-reaktionären, homo/trans*phoben und fundamentalistisch religiösen Positionen halten.“ (Orthographie und Grammatik wie im Original) Unterstützt wurde diese Gegenaktion vom Hannoveraner Oberbürgermeister, einem SPD-Politiker.
Es kann keinen Zweifel geben, dass die übergroße Mehrheit der Eltern ihre Kinder vor derlei Sexualkunde bewahren möchte. Das erfordert aber den Mut, sich den Aktivisten entgegen zu stellen und dieser Art von „Pädagogik“ die Stirn zu bieten. Die CDU hat Vertrauen und Wählerstimmen verloren, weil ihr eine klare Kante gegen diese lauten Minderheiten nicht mehr zugetraut wird. Sie steht zu oft abseits, wenn im Namen einer linken Ideologie das Lebensmodell der vielen einfachen Menschen bedroht wird. Die Union war nie die Partei der schrägen Vögel, der „irgendwas-mit-Medien“ und sonstigen Klugscheißer. Sie soll es auch nicht werden, das können die Grünen viel besser. Die Basis der CDU sind die Anständigen, Fleißigen und Vernünftigen.
Wenn mittlerweile jeden Montag in Dresden tausende dieser Menschen demonstrieren, während die CDU überlegt, ob sie sich nun davon distanzieren oder gar keine Meinung haben soll, dann erklärt das unbefriedigende Wahlergebnisse besser als jede Tabelle. Vertrauen gewinnt, wer kämpft, wo es weh tut. Die Grünen sind kein Vorbild, keine Avantgarde, sondern der politische und kulturelle Gegner. Nicht nur bei der Sexualkunde, sondern auch bei Zuwanderung, Integration und dem Gesellschafts- wie Menschenbild.
von einem pirat gibts es ein: WORD!